Pierluigi Guglielmo

Erfahren Sie mehr über das Unternehmen Pierluigi Guglielmo, einen Künstler in Bonn.

Annaberger Str. 169, 53175 Bonn

ANLÄSSLICH DER AUSSTELLUNG DER WERKE VON PIERLUIGI GUGLIELMO AM 31. JANUAR 2007 IM UNIVERSITÄTSCLUB BONNich war etwas eingeschüchtert, als er das Wort Laudatio in der Ankündigung gelesen hat, denn normalerweise ist das nicht ein Wort, dass man benutzt, wenn man jüngere und zeitgenössische Kunst ausstellt. Man macht eine Einführung, oder man macht manchmal auch gar nichts. Er kennt alle die Vernissagen, wo man einfach nur rum steht, vor allem mit dem Rücken zu den Bildern. Das ist heute Abend doch ein bisschen anders.Er freut sich hier einen Italienischen Künstler vorzustellen, vor allem aber auch – er ist ja auch ein bisschen stolz auf seine Wahlheimat Bonn – einen Bonner Künstler. Er lebt hier ganz in der Nähe und es ist doch immer wieder erstaunlich, dass es auch heutzutage noch unbekannte Künstler zu entdecken gibt.PIERLUIGI GUGLIELMO ist jetzt so weit, dass er ein größeres Oevre vorstellen kann und alle warten eigentlich auf die große Retrospektive. Das, was er jetzt hier sieht, ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus seinem Werk, aber er wird versuchen, es so gut er kann darzustellen. Schade, dass man die frühen Bilder hier nicht ausgestellt sieht. Man hat lediglich zwei Bilder im Eingangsbereich, die die Übergangsphase darstellen. Er will versuchen, die Entwicklung ein wenig zu erklären, aber man weiß ja, Kunst kann man eigentlich gar nicht erklären. Sie ist eine Sprache, die man lernen muss. Man kann nur versuchen, eine kleine Brücke zu schlagen.SEIT DEM 19. JAHRHUNDERT sind deutsche Künstler, von Sehnsucht nach Licht und Wärme getrieben, in Scharen nach Italien gepilgert. „Kennst er das Land, in dem die Zitronen blühen?' ist das Lied der langen Karawane vom Norden nach Süden. Die umgekehrte Richtung ist viel seltener eingeschlagen worden, bleibt eigentlich die Ausnahme. Bis auf einige Futuristen, die über Paris nach Deutschland sporadisch zu Besuch kamen, sind keine Reisebewegungen bekannt. Pierluigi Guglielmo hat die Überquerung der Alpen in den Norden gewagt. Er hat als Maler der strahlenden südlichen Landschaft den Rücken gekehrt. Er hat sich von der etwas betulichen römischen Kunstszene losgesagt, von einer schönen Malerei, die sich gerne in einer diffusen Rhetorik und einer gegenstandslosen Mystik verlor, verabschiedet.DIE BEGEGNUNG MIT DER KUNSTSZENE DER 80GER JAHRE in Deutschland war gewaltig und für Guglielmo ein Glücksfall. Er sagt selber zu dieser Zeit: „La venuta in Germania è stata anche la scoperta di un modo di dipingere che mi ha catturato molto presto, i colori sofferti – le ruggini, dicevo io – la presenza cosciente della storia come dibattito e dilemma. La forza di quella generazione di nuovi selvaggi mi faceva sentire a casa mia'. Casa mia, also zu Hause, Guglielmo war bei sich angekommen. Die Begegnung mit der gewaltigen deutschen Kunstszene, Malerszene der achtziger Jahre.DIESE WUCHT DER 80GER JAHRE HAT IHN MITGERISSEN, die deutsche Kunstszene hat ihn deutlich geprägt. Er selber sieht hier und zu dieser Zeit seine Geburtsstunde als Künstler. Mit seinen Worten: „L’enfasi, il lavoro artistico di quelli anni ottanta in Germania mi ha coinvolto e crede di essere un artista fondamentalmente nato in quel periodo e qui, in Germania”.ER IST ALS KÜNSTLER HIER IN DEUTSCHLAND GEBOREN. Der Italiener in Deutschland: Im Falle von Guglielmo scheint der Begriff so gut zu passen, mit dem der kürzlich verstorbene Ausstellungsmacher Harry Szeemann seine Tätigkeit bezeichnete: Agentur für geistige Gastarbeit. Piero ist ein geistiger Gastarbeiter.

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